Somit war Vieregge nun mein Ziel.
Unterwegs suchte ich noch nach einem Spot. In der Nähe des Wassers wäre ideal. Zwei unabhängige fand ich auch, mit dem Blick über das Land Rügens zur Küste.
Ich fuhr nach Vieregge ein und gelangte an den Hafen. Hausboote säumten den ovalen Anleger. Ein größeres lag etwas abseits. Die Parkfläche hatte Granulat. Ich stand als einziger hier. Zur Orientierung lief etwas herum. Am Steg stand Boutique - Hafen Vieregge. Gut, Boutique - Hotel kannte ich schon, als ein Teil einer Kategorie, doch als Hafen war es mir neu. Nach späterer Recherche und dem Gesprächen davor macht es Sinn. Ich auf dem Steg entlang. Ein Mann der 50iger fuhr mit einem Elektro- Roller an mir vorbei. Mit dem Hinweis, dass der Zugang mit Rad verboten sei, lächelte er. Auf meine Frage, wo das Restaurant sei, zeigte er mir die Richtung.
Ein renoviertes orange farbenes Haus beherbergte jene Empfehlung. Es war kurz nach 17 Uhr. Zu zeitig für Abendbrot. Somit erkundete ich den Ort weiter. Ferienhäuser stehen geordnet neben renovierten Katen nebeneinander. Alles extrem geordnet, sauber, dem Touristischen Willkommen heißen. Ein paar waren da, mit Hunden oder auch Kindern. Kaum spürbar, die Nebensaison lässt grüßen.
Die Sonne ging wieder mit ihrem besonderen Abendrot im Westen unter. Ein paar Fotos zurück zum Restaurant.
Ich öffnete die Tür und eine junge Dame Mitte Zwanzig empfing mich freundlich. Am Tisch saß der Mann auf dem E-Roller am Notebook. Kurze Willkommenplauderei und Grund meines Besuches. Ich setzte mich an einem Ecktisch mit Blick zum Bodden, im Rücken von mir. Die Sonne blendete in das Lokal. Ich bekam die Speisekarte und orderte ein Glas Weißwein mit Wasser.
Auf die Frage, ob es ein lokales Fischgericht gibt, wurde mir von ihm mitgeteilt, dass er nur Scampis hat. Ah, das war als Vorspeise deklariert. Im Norden und kein frischer Fisch? Dies Frage initiierten meine Gedanken. Was soll's, Scampi sind zwar nicht von hier, aber Meeresfrüchte.
Ich orderte die Vorspeise und als Hauptgang dann Königsberger Klopse. Ein pommersches Gericht. Ich erhielt auf Frage einen Stift und konnte meine Urlaubskarten schreiben. Nebenbei unterhielt ich mich mit der Bewirtung. Ich erzählte von der Fahrt auf der Lane B96 und dem Hintergrund jener Reise. Irgendwie fand sie es interessant aber nicht nachvollziehbar. Ich bekam meine Vorspeise.
Auf frischem Spinat lagen vier große Garnelen dazu geröstetes Brot mit eine Ölpenade. Echt lecker. Danach wurde mir die Hauptspeise serviert. Die Klopse lagen um Kartoffelstampf auf Roter Beete in einer gut abgestimmten Soße. Der Geschmack der Karpern war reduziert somit mit vorstehend. Als begann zu essen, sagte der Mann, namens Lars, dass ich bitte die Position einnehmen sollte, mit dem Blick zum Sonnenuntergang. Wow, das war lichtintensiv berauschend zugleich.
Als ich fertig war, und den Espresso bestellte, war Zeit zu einer Kommunikation. Ich fragte, ob es möglich wäre hier zu nächtigen im VAN. Für 35 Euro inkl. Dusche und W- LAN war die Option. Ich willigte ein. Die letzten Tage war Duschen nicht im Programm.
Es stellte sich heraus, das Lars auf Grund seiner Vita nicht nur Investor ist, sondern Koch und Tischler lernte. Dies verhalf ihm zu einem Hauptstandbein. Mit der Entwicklung der letzten Jahre, war das Interesse gegeben hier touristisch sich nebenbei zu entwickeln, bedeutet zu investieren. Man kaufte das Haus, renovierte es , übernahm den Hafen der bald wieder eine Fährverbindung erfahren wird. Der Kosename der jungen Dame war Schnappi, die Geschichte dazu ist privat. So entwickelte sich in kurzer Zeit ein Familienunternehmen mit Zukunft. Das Gespräch war kurzweilig, offen, motivierend austauschend.
Nach dem ich meine Rechnung bezahlt, erhielt ich die Einweisung zur Dusche, Code zum W-LAN und konnte nun etwas zivilisiert das Abendritual beginnen. Es wurde schon dunkel, die Lichter der kleinen Promenade leuchteten, Sterne blinzelten am Abendhimmel. Ich war gesättigt, motiviert , frisch geduscht für die letzte Nacht auf Rügen vorbereitet.
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